Wie du deine Passion findest

Heute gibt es einen Gastbeitrag von Aljona Buchloh, im Netz eher bekannt als Frau Lyoner. Viel Spaß beim Lesen! Lese alle vorherigen Artikel hier.

Begeisterung ist für mich mehr als nur ein Wort. Es ist eine der wichtigsten Säulen in meinem Denken und Handeln. Daher ist auch einer meiner Leitsätze: »Egal, was ich mache, ich will es mit Begeisterung und Liebe tun.«

Zeit ist unser wertvollstes Gut und ich möchte am Ende meines Lebens auf keinen Fall feststellen müssen, meine Zeit hauptsächlich in Dinge investiert zu haben, die mir eigentlich zuwider waren. Daher finde ich Selbstreflexion und das regelmäßige Hinterfragen des eigenen Denkens und Handelns immens wichtig, insbesondere unter Zuhilfenahme der Frage: »Was löst Begeisterung in mir aus?«

Kennst du deine Passion bereits?

Eine Passion ist etwas, das regelrechte Begeisterungsstürme in einem auslöst. Es ist mehr als nur ein Hobby, muss aber nicht zwangsläufig ein Beruf sein. Es ist das, wofür du brennst. Etwas, das dich beflügelt, mit Stolz und Lebendigkeit erfüllt und die Zeit um dich herum vergessen lässt.

Was du davon hast, wenn du dir darüber im Klaren bist, wofür du brennst?

  • Du weißt, wofür du morgens aufstehst oder zumindest worauf du dich freuen kannst.
  • Du kannst darauf achten, dir regelmäßig Zeiteinheiten zu reservieren, deiner
    Leidenschaft nachzugehen, um insgesamt mehr Freude und Begeisterung in deinem Alltag zu verspüren.
  • Du kannst dir konkrete Ziele setzen, wie du deine Passion immer weiter ausbauen und verbessern kannst.
  • Du kannst deine Passion vielleicht sogar als eine Art einzigartige Superkraft betrachten und dir überlegen, wie sie dich im Leben voranbringen kann.

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3 kleine Gedankenspiele, um dir deiner Passion bewusst(er) zu werden

Du denkst, du hast keine Passion? Das glaube ich nicht. Vielleicht musst du nur ein bisschen in dir graben. Da ich ein kleines Faible für Gedankenspiele habe, zeige ich dir hier drei an der Zahl auf, die du als Impulse nutzen kannst, um dich der Begeisterung in dir zu nähern.

Du kannst die Fragen einfach gedanklich aufnehmen und in dir wirken lassen – ich zum Beispiel kann total gut bei monotonen Tätigkeiten wie Staubsaugen vor mich hin philosophieren – oder aber – und das wäre eher mein Rat an dich – du nimmst dir wirklich fünf bis zehn Minuten Zeit für jedes Gedankenspiel und schreibst nieder, was dir dazu einfällt.

Bestenfalls schreibst du wirklich ganz unzensiert einfach alles runter, was dir in den Sinn kommt, und zwar ohne es zu bewerten. Du machst das Ganze ja nur für dich und kannst also getrost beiseite lassen, was vielleicht andere von dir denken könnten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auf diese Weise sehr spannende Erkenntnisse entstehen können.

1. Faktor Lebenszeit

Was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass du nur noch wenige Jahre zu leben hättest? Welche Form von Vermächtnis würdest du hinterlassen wollen? Was würdest du unbedingt noch erleben wollen?

Und umgekehrt: Was wäre, wenn du ewig leben würdest? Wenn Zeit keine Rolle spielen würde, du keinen Zeitdruck hättest und keinen inneren Stress, ständig produktiv sein zu müssen. Welchen Interessen würdest du dich widmen und welchen Aktivitäten nachgehen, wenn dir unendlich viel Zeit zur Verfügung stehen würde?

2. Faktor Geld

Wenn du ein bedingungsloses Grundeinkommen hättest, das dir mehr als genug für deine Lebensführung ausreicht, wie würdest du deinen Alltag gestalten? Welchen Tätigkeiten würdest du dich widmen? Würdest du noch einer geregelten
Berufstätigkeit nachgehen und wenn ja welcher? Welche Ideen, die sonst im Alltag gerne untergehen, würdest du verwirklichen wollen? Wofür würdest du deine potentiell neu gewonnene Zeit investieren wollen?

3. Faktor Bewertung

Was hast du als Kind gerne getan? Wobei hast du diese einzigartige kindliche Freude empfunden? Gab es dabei etwas, wofür du vielleicht belächelt oder sogar kritisiert wurdest? Welche Aktivitäten vermeidest du, weil vielleicht jemand aus deinem Umfeld diese als albern bewerten könnte? Wovon lässt du die Finger, weil du glaubst, sowieso nicht gut genug darin zu sein oder werden zu können?

Das Thema Leidenschaft soll allerdings kein Leiden schaffen!

Jeder Mensch hat seine eigene Vorstellung davon, was ein erfülltes Leben bedeutet. Dich selbst besser kennenzulernen und dir bewusst(er) zu werden, was Begeisterung in dir auslöst, ist sehr hilfreich, um Entscheidungen treffen zu können, die dich deiner persönlichen Vorstellung von einem erfüllten Leben näher bringen.

Folge deiner Begeisterung, aber versteife dich bitte nicht darauf, die eine Passion finden zu müssen, die auch noch zwingend ein Leben lang anhalten muss und vielleicht sogar noch Geld in die Kasse spülen soll. Vielleicht hast du nicht nur eine Passion, sondern gleich mehrere. Vielleicht ändern sich deine Vorlieben und Interessen im Laufe der Zeit, so wie auch du und deine Lebensumstände sich ändern.

Alles ist ständig im Fluss und das ist okay so. Die Frage danach, was dich begeistert, ist keine große Entscheidung, die du einmalig triffst, sondern beständige Selbstreflexion und Justierung der Richtungen in deinem Leben. Und während ich das so schreibe, stelle ich fest, dass das eigentlich für ziemlich vieles im Leben gilt.

Gastautor: Frau Lyoner

Aljona Buchloh, im Netz eher bekannt als Frau Lyoner, lebt mit Ehemann und Tochter in Karlsruhe und arbeitet in der IT-Branche. Ihr Herz schlägt für die Buchstabenmalerei (Handlettering) und das Jonglieren von Worten und Gedanken.
Auf ihrem Blog gedankenshift.de kombiniert sie diese beiden Leidenschaften und liefert dort Denkanstöße für mehr Zufriedenheit, weniger Perfektionismus und Mut zu selbstbestimmten Entscheidungen.


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