„Keep only those things that speak to your heart“
Marie Kondo ist in aller Munde. Man kommt einfach nicht an ihr vorbei.
Auf Netflix hat sie eine Serie, auf Youtube tausende von Nachahmern und ihr Buch, oder sollte ich lieber sagen ihre Bücher sind Bestseller.
Auch ich konnte ihr nicht entkommen. Um ehrlich zu sein… die Serie auf Netflix hab ich angefangen zu schauen, allerdings hat man das Prinzip verstanden, sobald man eine Folge gesehen hat. Das Vorgehen ist immer das gleiche und alles andere empfand ich eher repetitiv.
Marie Kondo besucht eine Familie, ein Paar oder auch alleinstehende Menschen. Schaut sich das Zuhause genau an und erklärt das allgemeine Vorgehen. Fünf Kategorien werden in einer festen Reihenfolge abgearbeitet. In jeder dieser Kategorien wird fleißig ausgemistet. Jedes einzelne Ding wird bewusst in die Hand genommen. Wenn es dir keine Freude bereitet, dann kommt es weg. Am Schluss bleiben nur die Dinge übrig die dir wirklich Freude bereiten. Diesen Dingen gibst du ein festes Zuhause. Fertig.
In ihrem Buch Magic Cleaning wird das ganze etwas ausführlicher erklärt und mit wertvollen Tipps kommt man schnell ans Ziel. Natürlich habe ich auch das Buch gelesen und hier findet ihr mein Review dazu.
So einfach sich das alles anhört, ist es in den meisten Fällen leider dann doch nicht. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich Probleme habe Dinge auszumisten. Mir fällt es einfach schwer mich von Dingen zu trennen, die schon lange in meinem Besitz sind. Ich mag zwar die Idee in einem idealen minimalistischen Zuhause zu leben, in welchem jeder Gegenstand mich glücklich macht. Aber wenn das impliziert, viele Dinge wegzuwerfen tue ich mir schwer damit.
Mein Problem dabei ist, dass ich mich zwar von Dingen trennen kann, aber ich will sie nicht einfach in die Mülltonne schmeißen. Dabei fühle ich mich schlecht.
Natürlich gibt es Dinge, die niemand mehr braucht und die einfach weggeworfen werden sollten. Aber in den meisten Fällen bringe ich es einfach nicht übers Herz.
Und genau dass, sehe ich als größtes Problem bei der Methode von Marie Kondo. Sowohl auf Netflix als auch in ihrem Buch wird alles, was dich nicht glücklich macht weggeworfen. Ganz nach dem Motto aus den Augen aus dem Sinn. Ich verstehe das Prinzip. ABER leben wir nicht sowieso schon in einer Wegwerfgesellschaft? Manchmal finde ich es einfach nur absurd, was Menschen sich alles kaufen und dann ohne viel darüber nachzudenken es wegwerfen. Riesige Berge von Müll an viel zu vielen Orten und die wenigsten interessiert es.
Gerade in der heutigen Zeit sollte jeder einzelne Mensch versuchen nachhaltig zu leben und eher bei der Lösung des Problems teilhaben, als Teil des Problems zu sein.
Demnach ist mein größter Kritikpunkt an der KonMari-Methode, dass sie zwar für dich als Individuum funktioniert, aber keineswegs nachhaltig für die Menschheit ist. Ist das nicht etwas beschränkt, einseitig und zu egoistisch gedacht?
Ich finde schon. Ich beschäftige mich schon länger mit dem Thema nachhaltig Leben und gerade beim Lesen des Buches von Marie Kondo, in welchem gefühlt in jedem zweiten Satz „wegwerfen“ verwendet wird ist mir mal wieder klar, wie groß das Problem wirklich ist.
“Keep only those things that speak to your heart. Then take the plunge and discard all the rest.”
Marie Kondo, The Life-Changing Magic of Tidying: A simple, effective way to banish clutter forever
Die KonMarie-Methode mag vielleicht dabei helfen sich bewusst mit seinem Besitz auseinander zu setzen. Allerdings hinterfragt sie nicht kritisch genug das Thema Konsum und dem damit einhergehenden gedankenlosen Wegwerfen von Dingen. Alles was wir wegwerfen, landet auf irgendwelchen Mülldeponien, im Ozean oder in anderen, ärmeren Ländern. Verschließe nicht deine Augen davor, sondern versuche etwas zu verändern.
Du bist auch am Ausmisten und aussortieren und fragst dich, was du mit all dem Zeug machen kannst, außer es in den Müll zu werfen? Ich habe dir ein paar Tipps zusammengestellt, wie du mit der KonMari Methode auch nachhaltig deinen Weg zu einem schönen aufgeräumten Zuhause mit Leichtigkeit gehen kannst.
Hast du schon von der KonMari-Methode gehört? Wie stehst du zum Thema Konsum und wegwerfen? Hinterlasse mir gerne ein Kommentar. Ich bin gespannt, wie du darüber denkst.
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Hallo Katja,
ich bin gerade zufällig über deinen Blog gestolpert und habe hier ein bisschen quergelesen. Ich kann deine Kritik zu KonMari sehr gut verstehen, da ich ähnliche Gedanken dazu habe. Kennst du zufällig Dan Sha Ri? Ebenfalls aus Japan, erfährt jedoch deutlich weniger Hype als KonMari, und hat meiner Meinung nach deutlich mehr Fokus auf Nachhaltigkeit. Es ist schon ein Weilchen her, dass ich darüber auf meinem Blog geschrieben hatte, falls du nachlesen möchtest:
https://www.meinimalismus.de/ordnung/2018/05/27/aufraumen-mit-dan-sha-ri-leben-im-hier-und-jetzt.html
Viele Grüße,
Aljona aka Frau Lyoner