10.000 oder 20 Stunden?

Wie lange braucht man eigentlich um etwas Neues zu lernen?
Experten sind der Meinung 10.000 Stunden. Wow. Das hört sich erstmal ziemlich viel an, oder?
Ich habe neulich einen TedTalk genau über dieses Thema gehört und davon inspiriert bin ich dem Ganzen bisschen auf den Grund gegangen.

10.000 Stunden

Das würde bedeuten, man muss ca. 5 Jahre 40 Stunden die Woche investieren, um in etwas richtig gut zu werden.
Das ist schon eine eher große Hürde, würde ich behaupten.
Wie gut will man überhaupt werden, wenn man etwas Neues lernt?
Willst du es einfach nur mal ausprobieren und dir ein solides Wissen oder Können aneignen? Dafür müssten doch auch weniger als 10.000 Stunden genügen.

“Live as if you were to die tomorrow. Learn as if you were to live forever.”

— Mahatma Gandhi

Die Studie auf der die 10.000 Stunden beruhen, wurde mit Experten auf ihrem Gebiet durchgeführt. D.h. die Besten der Besten wurden befragt. Und da finde ich die Überlegung daraus valide: will man wirklich so gut in etwas werden wie die Besten der Besten, oder genügt es einfach nur gut genug in etwas zu sein?

Aber wie lange braucht man um einfach nur gut genug in etwas zu sein um damit Spaß zu haben?

20 Stunden

Sind 20 Stunden die Lösung? Wenn man wirklich 20h gezielt an etwas arbeitet, kann man glaub ich genug lernen um herauszufinden, ob man dieses Hobby weiter betreiben möchte oder nicht. In 20 Stunden überwindet man zumindest initiale Hürden. Wirklich gut wird man in 20 Stunden mit Sicherheit nicht, aber vermutlich gut genug.

Invest in yourself is the best investment you can ever make.

– Mohsin Jameel

Die richtige Taktik ist entscheidend

Laut dem TedTalk von Josh Kaufman, kann man mit der richtigen Taktik alles, was man will erlernen und das Ganze in nur 20 Stunden. Man wird damit kein Experte, aber vermutlich gut genug. 20 stunden sind wirklich nicht viel, also muss man diese 20 Stunden sinnvoll nutzen. Folgende Herangehensweise wird empfohlen:

Schritt 1: Zerlege die Aufgabe

Indem du eine Aufgabe in kleinere Teilaufgaben zerlegst, wird es zum einen übersichtlicher was du alles bearbeiten musst, um die Aufgabe zu erledigen und zum anderen, kann man dann die Teilaufgaben nach Wichtigkeit priorisieren. Evtl. Sind nicht alle Schritte notwendig und dein Ziel zu erreichen.

Hier ein Beispiel:

Du willst eine Sprache lernen, sagen wir mal spanisch.
Jetzt zerlegen wir diese recht große Aufgabe in kleinere Arbeitspakete.

  • Was sind die 100 wichtigsten Wörter?
  • Welche Redewendungen oder Fragen werden am häufigsten verwendet?
  • Verstehen
  • Lesen
  • Sprechen
  • Schreiben
  • Grammatik
  • Grammatikalische Sonderfälle
  • Zahlen 1 bis 100
  • Zahlen 1 bis ∞

Je nachdem welches Ziel du verfolgst, kannst du die einzelnen Teilaufgaben in noch kleinere Teilaufgaben zerbrechen z.B. Ich will zahlen von 1 bis 100 können.
Du willst vor allem auf Reisen Fragen nach dem Weg stellen können. Lerne die 100 wichtigsten Reisevokabeln und lerne wie man Fragen stellt.

Du musst definitiv kein Experte in Spanisch werden um nach dem Weg fragen zu können. Ziemlich realistisch kannst du nach 20 Stunden spanisch lernen, ziemlich gut nach dem Weg fragen.

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Schritt 2: Lerne genug um dich selbst zu korrigieren

Jetzt heißt es erstmal anfangen. Und die wichtigsten Skills lernen. Um besonders effizient zu lernen, macht es Sinn sich selbst korrigieren zu können.

Bei unserem Beispiel würde es bedeuten das man sich so schnell wie möglich in die Situation bringt, in der man spanisch sprechen muss. Du wirst relativ schnell merken, ob du es richtig machst oder nicht. Werden deine fragen verstanden? Findest du die richtigen Worte.

Schritt 3: Beseitige alle Barrieren

Beseitige alles, was dir im Weg steht. Kein prokrastinieren. Du weißt was du willst und du kennst die Schritte, die du gehen musst. Mache es dir selbst so einfach wie möglich.

Du bist Social Media junky? Blocke, oder lösche diese Apps. Zu Hause steht zu viel an? Suche dir einen Ort an dem du ungestört arbeiten kannst.
Aber ich muss noch so viel erledigen! Schreibe dir eine To-do-Liste für später, damit die Dinge nicht die ganze Zeit in deinem Kopf kreiseln.
Vermeide jegliche Ablenkung!

Schritt 4: Übe mindestens 20 Stunden

Der Punkt ist selbsterklärend. Investiere wirklich 20h fokussiertes Lernen und du wirst sehen, wie viel man erreicht, wenn man nur die richtige Taktik hat.
20h sind nicht viel. Das sind etwa 45min über einen ganzen Monat verteilt.

20h genügen nicht dich zum Experten zu machen. Das ist aber auch nicht das Ziel. Das Ziel ist es soviel zu lernen, dass du über die initiale Frustration hinwegkommst.

Die größte Barriere ist in den meisten Fällen nicht die Zeit, die man investieren muss, oder das Identifizieren der einzelnen Schritte, die man gehen muss, sondern meistens handelt es sich um eine emotionale Barriere. Am Anfang ist man immer schlecht in etwas und das hält viele Menschen zurück. Das Gefühl von „ich stelle dumme Fragen“ und „Ich bin inkompetent“ steht vielen Menschen im Weg und ist oftmals schwer zu überkommen.

Wenn man die richtige Strategie hat schafft man es diese Hürde relativ einfach zu überwinden. Meistens hilft ein kleiner Stupser von außen, die richtige Richtung zu finden und dabei so richtig Fahrt aufzunehmen.

Was wolltest du schon immer mal lernen, aber die Hürde war zu groß? Ich freue mich über jeden Kommentar, gerne auch per Mail.

Hier gehts zum TedTalk: The First 20 Hours — How To Learn Anything von Josh Kaufman

Josh Kaufman hat auch einige Bücher geschrieben. Ich habe die Bücher selbst noch nicht gelesen, habe es mir aber fest vorgenommen. Hier findest du alle von Josh Kaufman veröffentlichten Bücher.

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